Am Montag habe ich das Gefechtsübungszentrum Heer (GefÜbZH) auf dem Truppenübungsplatz Altmark in Letzlingen besucht. Zum Zeitpunkt der Terminvereinbarung hätte ich nie erwartet, dass sich die aktuelle Situation um die innere und äußere Sicherheit so entwickelt.
Der Einladung von Oberstleutnant Saskia Bensch und Oberst Michael Knoke, Leiter Ausbildung/Übung des GefÜbZH waren mit mir CDU-Landtagsabgeordneter Thomas Staudt und der Beauftragte für Bundesangelegenheiten der CDU aus dem Jerichower Land, Gerry Weber, gefolgt. Thomas Staudt – MdL hat aufgrund seines Wahlkreises den direkten geografischen Bezug zu diesem Gebiet.
Wir verschafften uns einen allgemeinen Überblick zum Standort und man erklärte uns, was das Gefechtsübungszentrum leistet. In der technischen Schalt- und Auswertungszentrale haben wir Einblicke in das Programm zur Datenerfassung und der Vernetzung von Sendern und Empfängern bekommen. An dieser Stelle laufen bei einem Übungseinsatz alle Informationen zusammen und werden ausgewertet. Die Analyse zeigt, wo Schwachpunkte bestehen.
In der Einrüsthalle standen Lkw und Panzer – von allen Seiten begehbar für Inspektion und Wartung. Ich habe mir in diesem Zusammenhang einen Panzer von innen angesehen. Noch filigraner waren zwei Koffer mit Technik für Laserwaffen, die uns präsentiert wurden. Wie das Lasersystem mit Übermittlung der Daten funktioniert, wurde in einem kleinen Ausstellungsraum angedeutet.
Nach einem schmackhaften Mittagessen fuhren wir zur Übungsstadt Schnöggersburg. Diese entstand ab 2012 im Zeitraum von fünf Jahren. Der „Urbane Ballungsraum Schnöggersburg“ als Bestandteil des Gefechtsübungszentrums Heer dient zur Übung für den Stadt- und Häuserkampf der Bundeswehr. Es ist die größte Anlage ihrer Art in Europa. Wir waren alle beeindruckt – eine Stadtanlage mit sämtlichen Infrastrukturelementen wie Rathaus, Kirche, Wasserwerk, Umspannwerk, U-Bahn, Brücken, Wohnhäuser und unterirdischem Abwasserrohrsystem. Von zwei Dächern aus konnten wir die Stadt aus unterschiedlichen Richtungen betrachten. Oberst Knoke erklärte, wie die Auszubildenden lernen, sich im Ernstfall zu verhalten und zu reagieren. Diverse Taktiken im Umgang mit den unterschiedlichsten Gegebenheiten werden hier simuliert.Mit dem Hintergrund, dass in der Ukraine – nur wenige Hundert Kilometer von hier entfernt – derzeit Krieg ist, hat der Besuch einen ganz anderen Eindruck hinterlassen.
Beim Abschlussgespräch zurück in der Kaserne war dieses Thema allgegenwärtig. Aber auch die Ausstattung der Bundeswehr, die Afrikanische Schweinepest (ASP) und die aktuelle wirtschaftliche Lage kamen zur Sprache. Mit dem Einschreiben in das Erinnerungsbuch endete für uns der Besuch.